Noch am 19 März 2007 hat Angela Merkel als Bundeskanzler vollmundig auf einer Konferenz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zum Thema "Globalisierung und transatlantische Wirtschaftspartnerschaft vor einem zunehmenden Protektionismus als Antwort auf die Globalisierung gewarnt. Dies wäre ein "grundlegend falscher Weg", sagte Merkel.
Seit Anfang Dezember steht jedoch fest, dass die CDU vor rechten Positionen nicht zurück schreckt. Als Abwehrwaffe gegen staatliche Fonds aus China und Russland verteidigte Hessens Ministerpräsident Koch den Beschluss des Parteitages der CDU in Hannover, eine protektionistische Beschränkung des Kapitalverkehrs zu fordern.
"Es müsse der Regierung erlaubt sein zu entscheiden, ob sie Geldanlagen aus dem Kreml in der Bundesrepublik wolle.", so Koch vor den Delegierten. Unzählige Bekenntnisse zu Ludwig Erhard können jedoch nicht beschönigen, dass sich die CDU aus taktischen Erwägungen im langen Schatten der Bundestagswahl 2009 von dessen Erbe abgewandt hat und mit ihren Vorschlägen zur Zähmung der Globalisierung gerade den rechten Flügel bedient.
Die "Kraftmeierei" der CDU gegenüber China und nunmehr unverhohlen gegenüber Russland, birgt tiefe Gefahren für die Stellung Deutschlands in einer globalisierten Welt. Eine Antwort darauf, bietet sie jedoch nicht. Um es mit den Worten von Helmut Schmidt auszudrücken:"Für den Frieden der Welt geht von Russland heute viel weniger Gefahr aus als etwa von Amerika. – das können Sie ruhig so drucken."