Nach den Hausbesuchen gestern Abend in
der Hardt- und Gartenstraße, habe ich die beschädigten und bemalten
Plakate ausgetauscht. Kurzzeitig war ich sogar versucht, einen
Wettbewerb in den letzten Tagen des Wahlkampfes für das am schönstten
verunstaltete Plakat auszuloben.
Während dem Aufhängen der Plakate, wurden wir von einer Gruppe
Jugendlicher angesprochen. Es war bereits kurz vor
Mitternacht. Spannend war die Tatsache, dass die vier nicht (wie
manchmal üblich) ihre Sprüche über die Plakate loswerden wollten,
sondern ernsthaft über Politik sprechen wollten. Das Ergbenis des
Gesprächs für mich war eindeutig. Wer glaubt, dass die Jugendlichen von
heute politisch nicht interessiert sind und Politikverdrossenheit
weiter ausleben, der irrt. Mit konkreten Fragen, Ideen und
Vorstellungen haben die vier deutlich gezeigt, dass sie Interesse an
Politik und unseren Vorstellungen haben. Das war spannend, manchmal
kontrovers, aber sehr angenehm.
Ich habe auch gemerkt, dass meine Vorstellung, wie Politik in der
heutigen Zeit arbeiten muss, völlig richtig ist. Gut informiert zu sein
und die Grundlagen für die eigenen Projekte aufzuarbeiten ist wichtig.
Kompetenz wird von den Menschen vorausgesetzt. Hinzu kommt der Wille,
auf die Menschen zugehen zu wollen, sie einzubinden und ihre Ideen und
Potentiale mit einfließen zu lassen. In diesem Dialog funktioniert
Politik. Ein ehrliches „Nein“ an den Stellen wo es nicht geht und sonst
der Dialog über Möglichkeiten und Perspektiven.
Auch gestern Abend deckten sich die Meinungen der Jugendlichen in
vielen Punkten mit meinen und durch gute Argumente konnte ich darlegen,
wie Entscheidungen für politische Projekte zustande gekommen sind und
wie es weitergeht. Döppersberg, Stadtfinanzen, soziale Projekte, die
Zukunft der Jugendpolitik und viele andere Themen standen auf der
Agenda.
Für mich war das eine tolle Erfahrung. Zwei Stunden dauerte das
Gespräch. Plakate habe ich dann zwar nicht mehr aufhängen können, aber
dafür vier junge Menschen überzeugen können, dass Kommunalpolitik
wichtig ist und es entscheidend darauf ankommt wählen zu gehen und
seine Meinung einzubringen.